Wenn Gärtner wieder nach vorne schauen …. XXXIII

Liebe Gartenfreunde,

mir reicht es mit Rückblicken und abwarten, ab jetzt schaue ich einfach wieder nach vorne. Auch die beiden Septemberreisen habe ich nach reiflicher Überlegung auf 2022 verschoben. Dabei sind für Norfolk mehrere, für Wales 2 Plätze (1 Zimmer) freigeworden. Alle Details auch zu diesen beiden Touren sind mittlerweile auf meiner Webseite zu finden.

Alle Reisen für 2022 sind mittlerweile (erneut) fertig organisiert und bei fast allen habe ich die eine und andere Neuentdeckung oder Empfehlung englischer Freunde eingearbeitet. Selbst für Schleswig Holstein habe ich sehr interessanten Ersatz für einen Garten gefunden, der krankheitsbedingt für Besucher nicht mehr geöffnet wird. Und natürlich freue mich schon sehr darauf, diese neuen Refugien auch erstmals selbst zu erkunden. Umso mehr, als 1 neuer Privatgarten in Norfolk und 2 Privatgärten, die wir während der Schottland- und der Cotswoldsreise besuchen, in der Juli u August-Ausgabe von The English Garden vorgestellt werden. Und ich kann nur sagen, die Bilder versprechen Gartengenuss!

Auch alle die mit mir schon in Devon unterwegs waren finden darin einen interessanten Artikel über den beeindrucken Garten von The Garden House. Noch spazieren wir in Gedanken durch die grünen Oasen, im kommenden Jahr genießen wir dann die Atmosphäre jeder Anlage, die Düfte und den Austausch mit den Gartenbesitzern und Gärtnern.

Mein für vergangenen März geplanter Urlaub in Schleswig Holstein wird im Oktober hoffentlich nachgeholt. Nach dem anfänglichen Schock, dass es den Autoreisezug Wien-Hamburg dieses Jahr nicht gibt habe ich beschlossen, die Fahrt entspannt und mit interessanten Zwischenstopps zu planen. Und mir auch einige Gärten in Mecklenburg Vorpommern anzusehen. Die Idee zu einer weiteren Deutschlandreise reift. Tipps und Empfehlungen entlang der Route Prag-Dresden-Berlin-Schwerin-Kiel sind herzlich willkommen!

Mein Büro verlegte ich diesen Sommer immer wieder in den Garten. Seit Mai habe ich pflegemäßig wenig getan, nach dem vielen Regen sind die Stauden so schnell und groß gewachsen, dass selbst Giersch & Winden Mühe hatten, genügend Licht zu ergattern. Verblühtes abschneiden, alle 2-3 Wochen die Wiese mähen, das war´s. Bin selbst überrascht, wie gut der Garten mittlerweile für sich selbst sorgt. Im Juni war die Stimmung während der Abenddämmerung richtig magisch. Vor Jahren bekam ich von einer Freundin ein Baldrianpflänzchen. Es wuchs und gedieh, hat sich ausgesamt … was in meinen Beeten wirklich selten vorkommt. Mittlerweile sind manche Exemplare fast 2 m hoch, gemeinsam mit den Rosen und Clematis wirkte der Garten dadurch für einige Wochen verzaubert. Unwetter, Regengüsse und immer wieder extreme Hitze haben dem Schauspiel ein Ende gesetzt. Aber kurze Zeit später haben die Hortensien die Hauptrolle übernommen. Die Hälfte meines Gartens liegt aufgrund der umliegenden Nadelbäume fast durchgehend im Schatten, Hortensien kommen damit ganz gut zurecht und freuen sich sogar, dass der Boden auf natürliche Weise durch die vielen Nadeln, und ja, davon kamen dieses Jahr sehr, sehr viele herunter, immer saurer wird.

Mein Aufruf, besondere Gartenreisemomente mit mir zu teilen, war leider nicht erfolgreich. Keine Ahnung, ob es an den fehlenden Erinnerungen, mangelnder Zeit oder generellem Desinteresse lag. Jedenfalls ist somit mein Vorhaben für einen interessanten Beitrag in der Schublade verschwunden.

In Anbetracht meiner ziemlich ereignislos-ruhigen Tage verabschiede ich mich diesmal nur noch mit einem Rezept. Meine Mutter ist eine Naschkatze und liebt Baisers. Daher habe ich zu ihrem Namenstag erstmals eine Pavlova probiert. Ist wirklich einfach, hat uns allen geschmeckt und ist wunderbar vorzubereiten.

Pavlova mit Himbeeren, für 4-6 Personen

4 frische Bio-Eiklar (Größe L)

200 g gesiebter Staubzucker

2 TL Maizena

1 TL Essig

Becher Schlagobers

250 g Himbeeren oder andere Beeren

Herd auf 100 Grad Ober- & Unterhitze vorheizen. Eiklar mit Mixer aufschlagen, den Zucker dann langsam einrieseln lassen u weiter schlagen bis die Masse glänzt und fest ist. Maizena u Essig mit einer Spachtel unterheben (die beiden Zutaten sorgen für ein bisserl Marschmellowfeeling). Auf ein Backpapier tellergroß aufstreichen und ca 1 h backen. Dann im Ofen auskühlen lassen. Auch wenn´s schwerfällt, die Ofentüre bis zum Schluss nicht öffnen. Die Masse bekommt sonst Risse. Kann ich bestätigen, ich war natürlich neugierig.

Den Schlagobers mit Vanillezucker steifschlagen, mittig auf dem Baiser verteilen und dann mit den Himbeeren ergänzen. ENJOY

Wünsche Euch schöne Spätsommertage, liebe Grüße Petra

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  • Elisabeth Barton 07.08.2021, 12:17 Uhr

    Liebe Petra, ich habe Deinen letzten Blog zum Anlass genommen ‚The English Garden‘ zu abonnieren. Welch toller Tipp, meine neue Lieblingszeitung. Wenn man schon nicht nach England reisen kann, so kann man von den wunderbaren englischen Gärten zumindest ein wenig träumen 🙂 LG Elisabeth

    • Petra 09.08.2021, 9:40 Uhr

      Servus Elisabeth, mir geht´s ähnlich 😉 Und nachdem ich zig mal mit Tina von Mulberry House gemailt habe – sie war so aufgeregt wegen des kommenden Artikels – weiß ich nun auch wie sie aussieht … genauso sympathisch wie sie schreibt. GlG, Petra

  • annemarie freitag 07.08.2021, 15:29 Uhr

    liebe petra,jegliche nachricht der gartenreisen erfreuen mich!

    herzlichst annemarie

  • Karin 07.08.2021, 22:14 Uhr

    Vielen Dank für den Bericht, liebe Petra.
    Bin beruhigt, dass nicht nur meine Bemühungen im Garten dieses Jahr nicht sehr gefruchtet haben.
    Ich freu mich, weil meine Samthortensie Charly (du hast sie mir von Cornwall mitgebracht) spät aber doch zum Blühen anfängt. Sie ist mittlerweile ca. 1,80 m hoch !

    Wünsch dir alles Gute für deine Reisen und hoffe, dass wir uns bald wieder sehen.
    Liebe Grüße Karin

    • Petra 09.08.2021, 9:43 Uhr

      Servus Karin, war das eine Aspera villosa? Meine beiden beginnen auch gerade zu blühen. LG, Petra

  • Ingrid Schwaller 09.08.2021, 17:47 Uhr

    Dein Garten sieht super aus!

  • Ursula 09.08.2021, 21:37 Uhr

    Liebe Petra,
    es ist immer wieder eine besondere Freude deine news zu lesen. Auch deine Rezepte sind immer etwas Besonderes.
    Die Schilderung deines Gartens trifft auch auf meinen zu. Durch die vielen Regengüsse ist alles so gewachsen, dass ich erstmals an wirklich radikalen Rückschnitt denke.

  • Claudia 16.08.2021, 12:43 Uhr

    Liebe Petra, du hast vollkommen recht, nach vorne blicken ist die Devise- und gerade in unsicheren, schwierigen Zeiten hilft Vorfreude. Also habe ich mir die gebuchten Reisen hoffnungsvoll in den Kalender eingetragen und schon das Programm durch geschmökert. Wie immer, bin ich dem Zauber deiner Bilder erlegen, ob von mit dir schon bereisten Gegenden oder mir unbekannten, sie tun meiner Seele einfach gut , manchmal sind Träume das einzige, was bleibt !
    Sei in dein kleines Paradies in Wien gegrüßt! Claudia

  • Christa Bacovsky 16.08.2021, 14:43 Uhr

    Danke, liebe Petra, für das verlockende Rezept.
    Ebenso verlockend wie die schönen Reisefotos und Dein Zaubergarten.
    Verdammtes Corona. Wann hört das endlich auf?!
    Vielleicht hilft ja gemeinsames Daumendrücken!
    Alles Liebe
    Christa
    PS: Blüht gegen Ende Mai in Sissinghurst schon die weiße Rose über dem Pavillon?

    • Petra 17.08.2021, 8:39 Uhr

      Servus Christa, nein, die blüht erst Ende Juni/Anfang Juli. Danke für´s Daumendrücken 😉

  • Sissi 16.08.2021, 19:45 Uhr

    Liebe Petra, danke für Deine wunderbaren Reisezusammenstellungen. Wer einmal mit Dir mitreisen durfte, kann sich durch die lebendige Schilderung, die verschiedenen Orte gut vorstellen. Bei manchen Fotos spürt man den Duft der Blumen und das leise Tröpfeln des Morgenregens. Genial!
    Wie immer habe ich auch heuer meine verschiedenen Buchse liebevoll gepflegt und mußte nach meiner Urlaubsrückkehr feststellen, dass mein „Freund“ der Zünsler wieder volle Arbeit geleistet hat. Da meine zwei kleinen Enkel liebend gern die Pflanzen streicheln, hab ich mich nun für die Radikalmethode entschieden … der Buchs, der älteste ist schon gute 25 Jahre alt, … hat unsere Kinder aufwachsen sehen, hat lachen und weinen erlebt, muß jetzt raus. In den letzten 10 Jahren hat weder Radikalschnitt, spritzen, noch abklauben … nichts geholfen. Davor hatte ich nie ein Problem! Ist das ein Resultat der Klimaveränderung? Da ich gern in Form schneide, welche Ersatzpflanzungen rätst Du mir? LG Sissi
    Danke für das köstliche Rezept!

    • Petra 17.08.2021, 8:49 Uhr

      Guten Morgen Sissy, der klassische Ersatz ist natürlich die Eibe. Sie ist schädlingsresistent und langlebig. Als kostengünstige Kugelalternative empfehle ich immer wieder mehrere Lonicera nitida zusammenzusetzen. Sie wachsen aber sperrig, müssen also mindestens 3-4 pro Jahr geschnitten werden. Anfangs öfter. Für Beeteinfassungen wird Ilex crenata angepriesen, bei längerdauernden Frostperioden friert er er aber oft aus. Und als locker wachsende Kugel kannst du auch so manche Hebe verwenden, diese wird nicht geschnitten. Liebe Grüße, Petra