Wenn Gärtner reisen …. II

Liebe Gartenfreunde, an diesem grauen Jännertag fällt mir der Rückblick auf die beiden Sonderreisen leichter; gestern beim strahlenden Sonnenschein träumte ich schon von üppigen Narzissenfeldern. Wer dieses Jahr noch London fährt und abseits des Großstadttrubels nach grünen Zielen sucht, dem kann ich The Hill Garden im Norden von Hampstead nur empfehlen. Von der U-Bahn zu Fuß in 15 Minuten zu erreichen, bietet er einen wunderbaren Kontrast zur wilden Weite von Hampstead Heath. Seit 1963 ist dieser ehemalige Privatgarten für die Öffentlichkeit zuständig, im November war ich mit meiner Gruppe erstmals dort. Selbst im Regen hat uns die romantische Stimmung und spätherbstliche Farbenpracht begeistert. Und wer nach dem Spaziergang eine Stärkung braucht ist im winzigen & witzigen Ginger & White Café bestens aufgehoben.

Die englische Adventreise Anfang Dezember hat uns alle in Weihnachtsstimmung versetzt. Danke Andrea und Robert, eure CDs waren das Tüpferl auf dem i! Die besuchten Gärten zeigten sich in strahlendem Winterlicht, die kleinen interessanten Geschäfte und Trödelläden boten eine Fundgrube an Geschenken. Alle Koffer waren beim Rückflug bedeutend schwerer, wir belebten die englische Wirtschaft beträchtlich. Der ganz entzückende Laden von Mary Kilvert wird sogar im neuen British Shop Katalog erwähnt. Und an die gemütliche Stimmung und das gute Essen im The Potting Shed denke ich immer noch gerne zurück. Wo sonst gibt´s selbstgebackene Hundekekse an der Theke?

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Apropos, wer´s noch nicht weiß und gerne mit seinem Vierbeiner nach England reisen möchte: seit Jänner 2012 sind die Einreisebestimmungen den sonstigen EU-Ländern angepaßt. Alle Details gibt´s unter DEFRA. Für Gemma, meine Hündin sind unsere Aufenthalte auf der Insel ein richtiger Jungbrunnen und die Küstenwanderungen machen so noch viel mehr Freude!

Im aktuellen Heft „Gartenträume“ werden drei Gärten vorgestellt, die ich immer wieder mit meinen Gruppen besuche. Auch hier zeigt sich wieder, dass gut gestaltete Gärten auch im Winter beeindrucken und ich habe mich gefreut, diese Gärten auch einmal zu dieser Jahreszeit zu sehen. Old Wollerton Hall, Nahe Wales, ist für mich der Inbegriff harmonisch gestalteter formeller Gartenräume. Scheinbar mühelos geht ein Raum optisch in den anderen über, dennoch wirkt jeder für sich. Kathy Browns Garten in der Nähe von Cambridge vereint typisch englische Rosenelemente mit modernen Gräserpflanzungen und Monks House ist ohnehin einer meiner Lieblingsgärten, unaufgeregt und in sich ruhend. Das Buch von Caroline Zoob „Virginia Woolfs Garden“ (ist auch schon auf deutsch erschienen) hat mir mit Hintergrundgeschichten und stimmungsvollen Fotos gut gefallen, ich kann´s empfehlen.

Und hier noch ein Rezept von Kathy aus ihrem Buch „Edible Flowers“, nur etwas abgeändert: Rosemarien-Cracker, ca 25 Stk

225 g Mehl, ½ TL Backpulver, Meersalz, 2 EL fein geschnittene Rosmariennadeln, 75 g Butter, 1 Eidotter Milch zum Bestreichen

Alle Zutaten zum Teig verrühren, ev etwas Wasser beifügen. 30 Minuten ruhen lassen. Backofen auf 180 Grad vorheizen, den Teig dünn ausrollen und Cracker ausstechen, ca 5 cm Durchmesser. Auf Backpapier ca 10 Minuten goldgelb backen. Ich mag dazu Schafskäse, schwarze Oliven & ein gutes Glas Rosé.

Für mich steht demnächst eine längere Reise an, sowohl von der Fahrstrecke als auch von der Dauer. Ab Anfang Februar verlege ich meine Wohn- & Büroräume für 5 Wochen nach Südengland, im nächsten Newsletter erzähle ich von meinen Entdeckungen rund um Hastings … und von Gemmas hoffentlich weiter fortschreitender Verjüngungskur. Euch allen wünsche ich noch angenehme Wintertage, liebe Grüße, Petra