Wenn Gärtner reisen …. XVI

Liebe Gartenfreunde,

vor 4 Jahren, im November 2013 habe ich meinen 1. Newsletter „Wenn Gärtner reisen“ verschickt, schon damals schrieb ich über Wintergärten, dieses Thema möchte ich nochmals aufgreifen.

Gerade bei uns in Mitteleuropa ruht der Garten meist von Mitte November bis Mitte März. Deshalb sollten gerade wir vermehrt Bäume und Sträucher mit schönen Rinden pflanzen, die Weiß-, Rot- & Orangetöne geben dem Garten im grauen Winterlicht Farbe und uns Energie. Ein Privatgarten den ich Ende Februar in Hampshire besucht habe hatte ein Farbenfeuerwerk an Cornusarten. Auch frühe Frühlingsblüher, massig gepflanzt, zaubern ein Lächeln auf die Gesichter. Bis Ende März/Anfang April der Blattaustrieb beginnt sind auch die Gartenstrukturen wunderbar erkennbar. Wir sehen ganz klar die Proportionen, auf die sonst oft gar nicht geachtet wird, die aber stark dafür verantwortlich sind, ob wir uns in einem Gartenraum wohlfühlen oder nicht. Diese Fotos sind alle im Februar entstanden, vielleicht verleiten sie die oder den einen oder anderen im kommenden Jahr den eigenen Garten entsprechend zu ergänzen:

Wer bis 25. März nach London reist und sich für Gartengestaltung interessiert, dem lege ich die Ausstellung über John Brookes im Garden Museum ans Herz. Als einer der bekanntesten englischen Gartengestalter des 20. JH hat er die Entwicklung der Gärten in den letzten 30 Jahren gravierend beeinflusst. Details unter: www.gardenmuseum.org.uk/exhibitions/coming-soon-john-brookes-retrospective

Die Gartenreisen 2018 sind alle ausgebucht und auch schon organisiert, nur für die Adventreise sind noch 4 Plätze frei. Deshalb arbeite ich dann ab Mitte Jänner am Katalog 2019. Wie immer locken mich viele interessante Ziele und wieder neue Ideen, mehr als 10 Touren bringe ich aber nicht unter. 2019 feiere ich auch mein 15 Jahresjubiläum … ja, unglaublich, wie rasch die Jahre vergangen sind … und überlege eine Sonderreise.

DESHALB interessiert mich eure Meinung dazu. Deshalb geht dieser Newsletter auch an alle bisherigen Gartenreiseteilnehmer, nicht nur an die Newsletterleser. Wo wollt ihr, dass es hin geht? Neue Touren, Altbewährtes, Spezialreisen wie die Adventreise, mehr Garten-Wanderreisen, Genießerreisen? Ich bin gespannt auf eure Anregungen und Vorschläge, bitte schickt mit diese bis Anfang Jänner. Dann fällt mir die Auswahl meiner Favoriten für 2019 vielleicht leichter 😉

Kaum ein englisches Christmas Dinner ohne Kohlsprossen (in Deutschland Rosenkohl). Dieses Gemüse, das mich noch nie gereizt hat, ist eine der klassischen Beilagen zum Braten. Kohligriechend und ziemlich langweilig war meine Meinung. Bis ich das weihnachtliche Rezept von Ottolenghi entdeckt  habe. Dieser Salat verleiht den kleinen Kohlköpfen Flügel:

Geröstete Kohlsprossen mit Pomelo und Sternanis, für 4 P

100 g Zucker2 Zimtstangen5 Sternanis3 EL Zitronensaft1 Pomelo600 g Kohlsprossen geputzt250 g SchalottenOlivenöl, Salz, Pfeffer

Zucker, Zimt, Anis mit 100 ml Wasser aufkochen bis sich der Zucker aufgelöst hat. 1 EL Zitronensaft zufügen und abkühlen lassen.Die Pomelo schälen, von der weißen Haut befreien und in kleine Stücke schneiden. In eine flache Schale geben und mit dem Sirup übergießen. Gut durchziehen lassen, mind. 1 Stunde.Backofen auf 220 Grad vorheizen. Kohlsprossen und Schalotten in kochendem Salzwasser 2 Minuten blanchieren. In einem Sieb kalt abschrecken und trocknen. Kohlsprossen halbieren, die Zwiebel in halbwegs die gleiche Größe teilen. Das Gemüse mit Olivenöl, Salz und Pfeffer vermengen, in eine Auflaufform geben und ca 20 Minuten im Rohr rösten, bis die Kohlsprossen goldbraun sind. Abkühlen lassen. Zimtstange u Anis entfernen, Pomelo in einem Sieb abtropfen lassen, Saft auffangen. Kohlsprossen, Schalotten & Pomelo auf einem schönen Teller anrichten, mit etwas Olivenöl, restlichen Zitronensaft und 1-2 EL Pomelosirup vorsichtig vermischen und nochmals abschmecken. Im Originalrezept wird auch frischer Koriander untergehoben, schmeckt mir zu den Kohlsprossen nicht so gut. ENJOY

Mit einigen Eindrücken der diesjährigen Adventeise nach Kent verabschiede ich mich für dieses Jahr.

Für 2018 wünsche ich uns allen mehr bewusst genossene Zeit und einfach einmal nichts tun. Schon Oskar Wilde sagte: „Nichtstun ist die allerschwierigste Beschäftigung und zugleich diejenige, die am meisten Geist voraussetzt.“ Der Jänner bietet sich da ideal zum Üben an.

Mögen uns die kommenden Monate schöne Zeiten mit Familie & Freunden bringen, viele auch allein empfundene Glücksmomente & Leichtigkeit im Alltag, das wünsche ich uns allen!