Wenn Gärtner in GEDANKEN reisen …. XXIII – DORSET

Liebe Gartenfreunde,

vielen Dank für Eure lieben Emails und Kommentare zur Cornwallreise. Es freut mich zu lesen, dass einige meine Sehnsucht nach England teilen und sich auf kommende, reale Reisen freuen. Nun geht´s auf nach Dorset, vorerst leider wieder nur in Gedanken. Am 10. Mai sollte die Reise beginnen. Diese Grafschaft mittig an der Südküste zwischen Hampshire und Devon gelegen, ist bei uns weitgehend unbekannt.

Die Küste ist abwechslungsreich: im Osten der weite Sandstrand von Studland Bay, gefolgt von den weißen Kreidefelsen bei Lulworth, der langen Kiessichel von Chesil Beach und dann im Westen ab Burton Bradstock färben sich die Felsen schon rötlich. Größere Städte gibt es abgesehen von Bournemouth ganz im Osten von Dorset keine. Selbst die Hauptstadt Dorchester hat nur rund 25.000 Einwohner. Es geht beschaulich zu. Hübsche Markstädte wie Sherborne, Shaftsbury oder Bridport warten darauf von uns entdeckt zu werden, vor allem aber findet man hier unzählige malerische Dörfer inklusive reetgedeckten Cottages, kleiner Kirche & Dorfweiher, locker verteilt in der weiten grünen Hügellandschaft. Der (englische) Tourismus konzentriert sich auf die Küstenorte Weymouth, Lyme Regis und Swanage.

Wie immer 1. Foto an- , dann durchklicken:

National Trust-Anwesen gibt es in Dorset nur wenige, auch die meisten großen Gärten sind noch in Privatbesitz. Sie sind vielleicht nicht so perfekt gepflegt wie die Gärten des NT, haben aber alle ihre ganz eigene, verwunschene Atmosphäre. Gartentourismus ist in Dorset so gut wie unbekannt. Und das bleibt hoffentlich auch so. Bisher hatten wir die Gärten fast immer für uns alleine und konnten sie ungestört genießen.

Ein Lesetipp: In „Mapperton Moments“ beschreibt John Montagu, Earl of Sandwich, sehr amüsant das Leben in all seinen Facetten auf dem Familiensitz in West Dorset.

Natürlich heißen auch hier freundliche Gartenbesitzer interessierte Besucher herzlich willkommen. Ob kleine Cottagegärten, Gärten im klassisch-englischen Stil oder auch modern gestaltete … es ist immer ein Erlebnis, die Besitzer & ihre grünen Refugien kennenzulernen.

Die Zeit scheint in Dorset einfach langsamer zu verlaufen, Hektik habe ich hier noch nie verspürt.

Und nun noch ein Tipp: wie alles andere wurde auch die Chelsea Flower Show virusbedingt abgesagt. Erstmals ist ein virtueller Besuch möglich. Vom 19.-23. Mai werden täglich Gartengestalter und ihre Showgärten vorgestellt, www.rhs.org.uk/shows-events/virtual-chelsea. Lassen wir uns überraschen. Die Chelsea Flower Show ist die Haute Couture der Gartenwelt. Ist Vorreiter in Trends der Gartengestaltung, auch bei Pflanzenwahl. Das war für mich beruflich natürlich immer besonders spannend. Leider ist die Show in den letzten Jahren immer mehr zu einer Verkaufsveranstaltung (wie zB Hampton Court) geworden. Denn durchschnittlich kostete die Erstellung eines Showgartens um die 300.000 Pfund. Mehr und mehr Sponsoren haben sich aufgrund der ungewissen wirtschaftliche Situation in GB mehr und mehr zurück gezogen. Was die Anzahl der Gärten ordentlich reduziert hat. Schade nur, dass das Geld stattdessen nicht für langfristig sinnvollere Gartenprojekte zur Verfügung gestellt wurde. Davon hätten viel mehr Menschen viel länger etwas davon! Aber kleinere Projekte in diese Richtung laufen jetzt bereits an. Nun heißt es abwarten.

Einige werden jetzt vielleicht den Kopf schütteln, aber als Rezept gibt es mein momentanes Lieblingsfrühstück – Porridge mit Rhabarberkompott

Für´s Kompott, 3-4 Portionen:

1 Bund (meist 300 g) Rhabarber

1 Bioorange

Brauner Zucker

Kardamon frisch gemahlen

Backrohr auf 170 Grad vorheizen. Kleinere Auflaufform (meine ist ca 15×20 cm, bei einer größeren verdampft zu viel des Saftes) leicht ausbuttern. Die Enden von den Rhabarberstangen abschneiden, den Rest in ca 7 cm lange Stücke schneiden u in Form geben. Geriebene Orangenschale und -saft darüber geben. 3 EL Zucker darüber und ein bisserl frisch geriebenen Kardamon. Mit Alufolie abdecken und für ca 30 Min ins Backrohr geben.

So bleiben die weichen Stücke ganz. Im Topf am Herd ist bei mir immer alles zu einer Masse verkocht.

Dieses Rezept von Diana Henry habe ich während einer meiner Winterauszeiten in Cornwall entdeckt. In England gibt es ganz zarten Rhabarber aus Yorkshire schon im Februar.

Für´s Porridge verwende ich feingemahlene Haferflocken, die sind im Nu fertig. Pro Portion 3-4 EL Flocken mit 3facher Menge Wasser u einer Prise Salz aufkochen lassen. Die Masse sollte noch leicht flüssig sein, sie dickt noch weiter ein. Wer möchte süßt noch mit zusätzlichem braunen!!! Zucker. ENJOY

Ende Mai führt unsere Reise dann nach Kent. Bis dahin – bleibt gesund und genießt die Farbenpracht des Frühsommers.

Liebe Grüße Petra