Wenn Gärtner wieder unterwegs sind, Teil 2 … XLII

Liebe Gartenfreundinnen, liebe Gartenfreunde,

nun sind auch die Monate Juni & Juli viel zu rasch verflogen. Abgesehen vom derzeitigen feuchtkühlen Wetter zeigt mein Garten schon den Spätsommer an. Die Herbstanemonen blühen seit Wochen, meine Hortensie aspera villosa steht trotz Schattenplatz in Vollblüte. Sonst ist das frühestens Mitte August der Fall. Ich mag den Spätsommer ja in jeder Hinsicht, das goldene Licht, die Üppigkeit der Staudenbeete, die angenehmeren Temperaturen und die gemütlichen Abende bei Kerzenschein.

Dennoch schleicht sich ein wenig Wehmut ein, dass diese langen Junitage so rasch vergangen sind und die kommenden noch lange auf sich warten lassen. 2 Touren standen auf dem Programm, dadurch vergingen die Tage gefühlt nochmals doppelt so schnell.

Anfang Juni ging es nach Norfolk. Nur 4 der Teilnehmer/innen kannte ich, alle anderen waren erstmals dabei. Schon am 1. Abend stand fest, dass es eine harmonische und besonders gut gelaunte Gruppe wird. Und so war es auch. Unser kleines Städtchen am Meer lockte selbst Langschläfer zu morgendlichen Strandspaziergängen, abends wurden die vielen (Garten)Eindrücke bei sehr unterhaltsamen gemeinsamen Essen besprochen. Der Schwerpunkt dieser Reise lag bei Privatgärten, Patricks Rosenparadies und die Vitalität von Judy & John trotz fortgeschrittenen Alters waren für die meisten die absoluten Highlights.

Schon 10 Tage später begann die Garten-Wanderreise in Cornwall. Auch hier waren Großteils neue Teilnehmer dabei, die von der Landschaft & Üppigkeit der Gärten begeistert waren. Cornwall zeigte sich aber auch von seiner schönsten Seite. Sonnenschein bei angenehm sommerlichen Temperaturen (einige waren sogar mehrmals im Meer schwimmen, ich hatte leider meinen Badeanzug daheim vergessen 😉). Wir waren im äußersten Südwesten unterwegs, diese Gegend kenne ich durch meine jahrelangen Winterauszeiten besonders gut. Wir unternahmen 3 leichte Wanderungen entlang der Küste, staunten über die wildwachsenden Sukkulenten und Hänge voller Mittagsblumen, ließen uns frischen Fisch schmecken. Einzig St. Ives gefällt mir abseits der Urlaubsmonate besser, dort war mir ein zu großer Trubel, der die malerischen Ecken übertönte.

Mitte Juli ging es dann nach Irland, eine Reise, die nur alle 2-3 Jahr auf dem Programm steht. Wir verbrachten die ersten 3 Tage in der Grafschaft Wicklow, eine Gegend die auch abgesehen von der beeindruckenden Landschaft der Wicklow Mountains Garteninteressierten viel zu bieten hat. Powerscourt lasse ich aus, diese Parkanlage finde ich persönlich wenig interessant, wir konzentrieren uns auf kleinere, sehr gegensätzliche Gärten die nicht in jedem Reiseführer stehen. Ob die klare Struktur von Kilruddery, die farblich perfekt abgestimmte Wildnis von Mount Usher oder die im Hochsommer immens üppigen Privatgärten. Allen voran Jimi und June Blakes Gärten. Über Jimis Passion habe ich ja schon 2019 im Blog geschrieben. Sein Buch „A beautiful Obsession“ ist sehr zu empfehlen, aber auf Deutsch leider noch nicht erschienen. Doris, seine langjährige 4beinige Mitbewohnerin übernahm im Waldgarten die Führung und leitete uns umsichtig durch diesen Dschungel. June hat die Pandemiejahre nicht untätig verstreichen lassen, sie änderte die Farbgestaltung ihrer Staudenbeete von pastellig zu kräftigen Rottönen. Ganz ehrlich: mir hat die frühere Kombination besser gefallen. Aber wir alle wissen, dass Änderungen für uns selbst oft notwendig sind. Den 2. Teil der Woche verbrachten wir in der Grafschaft Cork. Dort standen die schöne Landschaft und der beeindruckend ideenreiche Garten von Ned, das malerisch-melancholische Anwesen von Bantry House und Garinish Island, das Werk eines betuchten Gartenliebhabers standen auf unserem Programm. Unsere sightseeing Runde entlang der Küste fand fiel aufgrund des Regens wenig farbenfroh aus, aber Abends strahlte die Sonne umso schöner und vor meinem Lieblingspub konnten wir sogar draußen sitzen.

Nun bin ich schon 2 Wochen zurück, eine leichte Coronainfektion hat mich zeitlich etwas ausgebremst, aber jetzt geht´s mit Tatendrang weiter. Die detaillierte Programmausarbeitung der einzelnen Reisen ist eine meiner liebsten Tätigkeiten, abgesehen von der Durchführung der Reise selbst. Das Eintauchen in die jeweilige Gegend, das Blättern in den Sammelordnern, das Suchen der Empfehlungen von Bekannten. Ich bin selbst überrascht, wie rasch sich einige Touren dieses Jahr füllten.

Für 4 Reisen gibt es nur noch 1 freies Zimmer:

Holland (1-2 Personen)

Cornwall (1 Person)

Schleswig Holstein (1-2 Personen)

Yorkshire (1 Person)

Für alle anderen gibt es noch mehrere freie Plätze.

Anfang Oktober bin ich privat rund um Wismar unterwegs, wenn jemand (Garten)Kleinode in der Gegend kennt, sofreue ich mich auf eine Empfehlung und sage schon vorab Dankeschön!

Allen wünsche ich goldene Spätsommerstunden in angenehmer Gesellschaft, liebe Grüße, Petra