Wenn Gärtner wieder in den Norden reisen ….. XXXV

Liebe Gartenfreunde,

coronabedingt bin ich nun im Herbst statt im zeitigen Frühjahr hier oben im hohen Norden Deutschlands. Was eine gute Sache ist, denn die Farbenpracht der Gärten und Wälder hätte ich sonst nicht erlebt. Da es den Autoreisezug Wien-Hamburg leider nicht mehr gibt, die Häuser aber gebucht waren, blieb mir nichts anderes übrig, als die lange Fahrt auf mich zu nehmen. 1.200 km waren es bis ins Haus in der Geltinger Bucht. Wenn schon, denn schon habe ich mir gedacht und die Anreise in Dresden und Schwerin unterbrochen. Beide Städte haben mir außergewöhnlich gut gefallen.

Das von zig Seen umgebene, überschaubare Schwerin mit seinem beeindruckenden Schloss und dem Schlossgarten sowie der malerischen Altstadt hat mich begeistert. Unser gemütliches Hotel in einem alten Speicher direkt am Ziegelsee war eine gute Wahl und nur 15 Spazierminuten vom Zentrum entfernt. Die Idee einer 2. Deutschlandgartenreise in diese Ecke nimmt seit meinem Besuch immer konkretere Formen an. Aber dazu ein anderes Mal mehr. Die außergewöhnlich wohnliche Lütte Hütte in Steinbergholz war nun schon zum 2. Mal mein Heim für eine Woche. Obwohl ich schon mehrmals in der Geltinger Bucht war entdecke ich immer wieder etwas Neues. Diesmal einen Garten, den ich gleich ins Programm der Schleswig Holsteinreise 2022 integriert habe. Das unbeständige Wetter ließ mich von längeren Wanderungen Abstand halten, die herrlichen Lichtstimmungen bei Sonnenauf- & -untergängen haben das aber wettgemacht. Und nach einem Strandspaziergang bei Sturmstärke 4 hat eine Kanne Tee gut getan. Regen und Sonnenschein wechseln hier oben schnell.

Anschließend übersiedelte ich nach Hohwacht, ins Strandhaus No1. Hier standen schon mehr Recherchen auf dem Programm, das Hinterland der Probstei bietet für Garteninteressierte so einiges. Die charmanten Kleinstädte Lütjenburg, Eutin und Plön konnte ich nun noch besser erkunden, allerdings finde ich auch immer wieder Ecken, die mir überhaupt nicht gefallen. Diesmal war es das vielversprechende Neustadt, aber auch der gehypte Ort Heiligenhafen hat mich überhaupt nicht angesprochen. Die ehemals fast wilden Strände von Stein- und Graswarder wurden die vergangenen Jahre stark bebaut. Schicke Hotels, luxuriöse Häuser, die leider die Atmosphäre auch hier (zumindest für mich) zu Nichte machen. Das sind die Kehrseiten des Tourismus, das kenne ich leider zur genüge aus Küstengrafschaften Englands. Über dieses Für / Wider würde ich gerne eure Meinung wissen.

Wie auch immer, bleiben wir positiv. Von Hohwacht kann man kilometerlang in beide Richtungen den feinen Sandstrand entlang laufen. Die sanften Abendfarben und an manchen Tagen unglaublichen Wolkenformationen waren beeindruckend. Leider wollte Paula Bekanntschaft mit einem Hasen schließen, hat ihn natürlich nicht kennengelernt, sich aber auch von einem Elektrozaun nicht aufhalten lassen. Sie aus dem Feld wieder raus zu bekommen war allerdings eine langwierige Geschichte.

Diese 11 Tage vergingen allzu rasch, dann ging es schon weiter auf das Fischland, nach Wustrow. Wer meinen Blog liest weiß, dass ich hier im März 2020 pandemiebedingt vorzeitig abreisen mußte. Diese Tage wollte ich nun nachholen. Es war ein ruhiges Ausklingen sehr abwechslungsreicher Wochen an der Ostsee. Spaziergänge durch Wustrow, Ahrenshoop, Born und Wiek brachten auch hier neue Entdeckungen. Die Arbeiten der Keramikerin Annette Korn zB. Ihre Arbeiten bringen Meeresfarben auf den Tisch. Wer gerne fahrradfährt, lange Strandspaziergänge und unberührte Natur liebt, der ist hier am Fischland Darß gut aufgehoben.

Diesmal gibt´s kein Rezept von mir sondern mein Best of Fischbrötchen:

Tohuus, Markplatz Eutin (vor allem das Lachsbrötchen mit Preiselbeer-Kren-Soße!)

Bens Fischerhütte, Museumshafen Flensburg  … & anschließend ins Werftcafé auf einen süßen Abschluss

Kiosk Peters, Hafen Maasholm (das frisch gebratene Fischfilet ist ein Genuss)

Fisch Gourmet, Hohwacht … (Matjes in Sherry & der ideale Platz um den Sonnenuntergang zu genießen)

Morgen geht es schon zu einer lieben Bekannten Richtung Berlin und dann weiter nach Wien. Ich kann nur sagen, schön war´s ! Liebe Grüße, Petra