Wenn Gärtner in Gedanken reisen …. XXX – Norfolk
Liebe Gartenfreunde,
wir sitzen angenehm müde vom Strandspaziergang und dem köstlichen Mittagessen im Victoria Inn beim Kaffee und schauen dem Tanzen der Sonnenstrahlen auf dem Wasser zu.
So war´s geplant, auch das Wetter hätte mitgespielt. Leider war auch unsere Norfolkreise nur in Gedanken möglich. Wer von uns hätte sich im Frühjahr vorstellen können, dass Covid19 unser Leben immer noch komplett umlenkt. Jammern nützt nichts, wir müssen darauf vertrauen, dass wir kommendes Jahr wieder Schönes erleben und Neues entdecken werden & uns auf´s gemeinsame Erkunden freuen.
Wer mich kennt weiß, dass Norfolk zu meinen Lieblingsecken gehört. Diese Grafschaft ist das genaue Gegenteil Cornwalls, das ich abseits der Sommermonate ebenfalls tief im Herzen trage. In Norfolk gibt es keine aufregenden Küstenabschnitte, kein türkisfarbenes Meer. Norfolk zeigt sich in zig Facetten von Blau-grün-grau-Tönen. Ein bisserl wie die Farrow & Ball Farbkarte. Norfolk ist nicht atemberaubend schön, es ist beruhigend und unaufgeregt schön. 3mal schon habe ich dort im November meinen Geburtstag gefeiert. Daher kam auch die Idee, diesmal keine Gartenreise sondern eine Art Genussreise anzubieten. Wir haben uns darauf gefreut, lange Strandspaziergänge zu unternehmen, in gemütlichen Pubs vorm Kamin zu sitzen, herbstliche Gärten anzuschauen und in den kleinen Läden schon das eine oder andere Weihnachtsgeschenk zu entdecken. Und Spätnachmittags dem Geschnatter und dem Flug tausender Graugänse zu lauschen. Denn genauso verliefen meine bisherigen Novemberwochen in Norfolk.
Gartenreisen nach Norfolk biete ich ja seit 2007 an, dass die Grafschaft sehr früh im Programm war, zeugt auch von der Vielfalt an interessanten Gärten. Da unsere Novemberreise nicht möglich ist, wird die Norfolkreise vom 3.-8. September 2021 eine Mischung der Highlights aus Garten- und Genussreise. Wer also Lust hat, die Seele tief durchatmen zu lassen …. 4 Plätze sind noch frei.
Im April dachte ich auch, dieses Jahr wird mein Garten endlich „ordentlich“ und vor allem gierschfrei. Auch darin habe ich mich geirrt. Aber ein ordentlicher Garten passt ohnehin nicht zu mir und ohne Zeitdruck passiert bei mir wie ich gelernt habe wenig. Einige Blumenzwiebel warten noch darauf, verbuddelt zu werden, der Rasen sollte auch noch vertikutiert werden, die Aufgaben lassen sich fortsetzen. Noch wurde die to do-Liste nicht viel kürzer. Nur meine betagte Gartenhütte hat nach einem neuen Dach nun endlich letzten Sonntag auch einen neuen Anstrich erhalten. Lieber schaue ich den Eichkätzchen und Vögeln zu, die in diesen feuchtkalten Tagen auf Futtersuche und beim Finden sind. Ich gönne mir im November den Luxus nach anstrengenden Wochen einfach nur das Notwendigste zu tun!
Und da dieses Wetter und die langen Abende nach Comfort Food verlangen, gibt es wieder einmal ein passendes Rezept. Bobotie, ein südafrikanischer Auflauf, für 3 P
1 rote Zwiebel, 1 Knoblauchzehe, daumengroßes Stück Ingwer
300 g Rinderfaschiertes (Hackfleisch)
½ Tasse Semmelbrösel, 2 EL Tomatenmark, 2 EL Currypulver, 1 TL Kurkuma, 1 TL Zimt
1 Dose geschälte Tomaten
2 EL Marillenmarmelde, eine Handvoll getrocknete Marillen klein geschnitten
2 Eier, 100 ml Schlagobers
Salz, Pfeffer, einige Lorbeerblätter u Zitrone
Backrohr auf 180 Grad vorheizen. Zwiebel, Knoblauch u Ingwer schälen u kleinschneiden. In etwas Olivenöl sanft andünsten.
Fleisch mit Brösel, Tomatenmark, den Gewürzen u Salz gut mischen und in einer Pfanne krümelig gut anbraten. Tomaten, Zwiebelmischung, Marmelade u Marillen zum Fleisch geben und ca 10 Minuten einköcheln lassen.
Mit Zitronensaft, Salz u Pfeffer abschmecken und in eine Auflaufform geben. Eier mit Obers verschlagen, darüber gießen und die Lorbeerblätter verteilen. Ca 30 Minuten goldbraun backen.
Bei mir gibt´s dazu einen Reis mit getrockneten Cranberries u gerösteten, gehackten Mandeln.
ENJOY
In Gedanken können wir den Auflauf ja gemeinsam mit einem Glas Rotwein genießen. Passt gut auf Euch auf, liebe Grüße Petra 😉